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Der Verein «organja» versucht, an möglichst vielen Anlässen für die Organspende zu werben. Auf dieser Seite finden Sie die geplanten wie auch alle bereits durchgeführten Anlässe, die «organja» entweder selber organisiert hat oder bei denen der Verein mit einem Infostand zu Gast war. Ausserdem erfahren Sie hier laufend, was in der «Welt der Organspende» abläuft.

organja-Gründungsmitglied Samuel († 21) verstorben

von organja

Samuel

 

Am Montag, den 6. Oktober 2014, schloss unser populärstes und wichtigstes Mitglied überhaupt, nach einem sehr langen und harten Kampf gegen die Krankheit Mukoviszidose, im Alter von 21 Jahren für immer seine Augen.

Samuel litt seit seiner Geburt an der unheilbaren Erbkrankheit Mukoviszidose (auch: Cystische Fibrose).  Mit 15 Jahren musste er sich ein erstes Mal einer Lungentransplantation unterziehen. Das Glück war allerdings nur von kurzer Dauer, denn knapp drei Jahre nach der ersten Transplantation erhielt Samuel eine Krebsdiagnose. Es folgte die Abstossung des Spenderorgans, woraufhin Samuel erneut transplantiert werden musste. Ein knappes Jahr später schlug das Schicksal erneut zu: Auch das zweite Spenderorgan wurde vom Körper abgestossen. Nun ist Samuel, auf der Warteliste stehend, für immer von uns gegangen.

Wir werden Samuel für immer als grossen und starken Kämpfer in Erinnerung behalten. Trotz seinem unendlich langen und steinigen Leidensweg blieb er stets aufgestellt und optimistisch. In all' den 21 Jahren haben wir Samuel nie mit dem Schicksal hadernd erlebt und Mitleid wollte er schon gar nicht. Dank den beiden Transplantationen wurden Samuel sechs wunderschöne Jahre geschenkt, wofür er äusserst dankbar war. Wie hat er es knapp zwei Wochen vor seinem Tod so wunderschön gesagt: «Ich hätte so viele schöne Momente nicht mehr miterleben können, hätte meine Freundin nie kennengelernt und wäre aus dem Leben gegangen, ohne jemals ins Ausland in die Ferien geflogen zu sein. Für gesunde Menschen sind das alles selbstverständliche Erlebnisse, über die man nicht wirklich nachdenkt». Bis zum letzten Atemzug war Samuel voller Hoffnung, ein drittes Organ geschenkt zu bekommen. Seine Lebensfreude war unglaublich gross und nicht selten verdutzte er mit extrem kurzen Erholungsphasen das gesamte Ärzteteam. Selbst das Pflegepersonal fand bei Samuel stets Rat und Hilfe. Waren sie einmal traurig oder demotiviert, so munterte sie Samuel mit seinem unvergleichlichen Humor sofort wieder auf.

Auch für unseren Verein organja war Samuel die prägende Figur. Ohne ihn würde dieser Verein heute nicht existieren. Als Gründungsmitglied war er bis zu seinem Tod Vorstandsmitglied. Samuel erstellte u.a. unsere Webseite (siehe auch www.samsec.ch). Obwohl er sehr jung von uns gehen musste, hat Samuel in seinem Leben mehr erlebt, als wir alle anderen zusammen. Seine Lebenseinstellung war unglaublich toll - wir sind alle sehr dankbar, Samuel kennengelernt haben zu dürfen!

An dieser Stelle soll Samuel selbst noch zu Wort kommen dürfen. Glücklicherweise ist Papier sehr geduldig und es wird Samuels Worte niemals vergessen. In einem Zeitungsinterview knapp zwei Wochen vor seinem Tod sagte Samuel: «Wenn man stirbt und seine wertvollen Organe nicht zum Spenden freigeben möchte, finde ich diese Haltung sehr egoistisch. Wenn solche Menschen in meiner Situation wären, so würden sie ganz anders denken. Es gibt im Walliserdeutschen hierfür ein sehr passendes Sprichwort: Dum Härpfil gehnt d’Öigä üf wäner im Dräck isch.».

Samuel, du wirst für immer unser Vorbild bleiben - nömber wan! Danke für die Zeit, die wir mit dir erleben durften!

In tiefer Trauer
Der organja-Vorstand

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